Langzeitarchivierung Fotos

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Fotografen und Archivare stellen sich immer häufiger dieselbe Frage: Mit welchen Verfahren archiviert man den stetig anwachsenden Berg digitaler Fotografien und Dokumente für Jahrzehnte oder besser für die Ewigkeit? Welche Speichermedien haben eine ausreichend lange Lebensdauer, um einen Zugriff auf die elektronischen Erinnerungen auch noch für nachfolgende Generationen zu garantieren? Die Haltbarkeit von Festplatten, CDs und DVDs ist vergleichsweise begrenzt. Wird eine externe Festplatte stromlos im Archiv aufbewahrt, kann dadurch die Haltbarkeit zwar verlängert, einen Datenverlust jedoch nicht verhindert werden. Ist die Festplatte Jahrzehnte später noch intakt, kann das Zugreifen auf die Ordner mit den Dateien und Bildern dennoch nicht möglich sein. Das Format der Dateien muss von einer Software mit einem entsprechend kompatiblen Betriebssystem lesbar gemacht werden. Die Programme für das Anzeigen der Fotos müssen also ebenso gespeichert und dann permanent an den aktuellen Stand der Hardwareumgebung angepasst werden. Sobald sich der Standard für das Format einer Bilddatei aufgrund technologischen Fortschritts ändert, müssen alle betroffenen Dateien entsprechend konvertiert werden. Die elektronische Langzeitarchivierung von Fotos und Dokumenten ist demnach ein permanenter Prozess der Migration für Datenträger, Formate und dazugehörige Programme. Wird beim Archivieren die langfristige Migration zu lange unterbrochen oder gar vergessen gehen früher oder später alle Fotos oder Dateien verloren.

Wir sprechen in diesem Zusammenhang nicht vom Verlieren von Daten, sondern von Informationsverlust. Auch wenn die Daten per se noch gespeichert sind haben wir den Zugriff auf die darin enthaltenen Informationen verloren.

Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist denkbar einfach: Die Informationen in den digitalen Daten können vor Verlust geschützt werden, indem man sie lauf ein analoges Speichermedium überträgt. Diese Methode der Langzeitarchivierung war bis weit in die 90er Jahre mit der Verfilmung auf Mikrofilm und Mikrofiche gängige Praxis. Mit dem enormen Anstieg der Datenmengen und dem gleichzeitigen Preisverfall von Festplatten brach der Markt für analoges Filmmaterial zusammen. Papier als analoges Speichermedium bekam den Ruf umweltschädlich zu sein („Think before you print“) Cloud-Technologie verleitet die Nutzer digitaler Produkte zur allzu sorglosen Auslagerung von Speicherkapazitäten. Das Ergebnis ist die Abhängigkeit von einigen wenigen Anbietern und eine unendliche Kostenspirale für einen stetig weiterwachsenden Datenberg. Die Cloudtechnik hat sich unlängst zu einem umweltschädlichen Energiefresser entwickelt.

Bewertet man analoge Datenträger in diesem Kontext neu, erscheint einem das Speichern von digitalen Informationen auf einem Blatt Papier als eine sehr einfache und nachhaltige Variante der Langzeitarchivierung.


Speichermedium Papier

Referenzen und Rekonstruktionen

Um Dokumente und Fotos möglichst authentisch für lange Zeit zu analog archivieren, bedarf es zunächst eines hochauflösenden Druckes auf geeignetem Archivpapier.

Der Vorteil der Verwendung von Papier als Speichermedium für die Langzeitarchivierung ist, dass

  • es etwa 200 Jahre zuverlässig die gespeicherten Informationen halten kann
  • es verfügbar ist
  • Farbinformation auch in Farbe gespeichert werden kann
  • dass es hochauflösende Druck- und Scantechnik in jedem Büro gibt

Herausforderung Druckauflösung

Um die Grenzen der Auflösung in der Praxis zu ermitteln, hat eine spezielle »Testseite« entwickelt. Damit lassen sich unterschiedliche Druck- und Rasterverfahren ausmessen und objektiv miteinander vergleichen. Im Folgenden sehen Sie die Gegenüberstellung zwischen der digitalen Druckvorlage und einer unverfälschten Re-Digitalisierung des Ausdrucks:

Ausgangsdaten (in sRGB umgewandelt)

archium Testbild, Original
archium Testbild, Repro

Man sieht im Ausdruck eine deutliche Abweichung der Farbwiedergabe im Vergleich zum Originalbild. Bei der Wiederherstellung der Inhalte von Papier lässt sich dieser Effekt mithilfe einer Farbreferenztafel weitgehend korrigieren:

Details und Farbrekonstruktion aus RGB

archium Testbild (Ausschnitt), Original
archium Testbild (Ausschnitt), Repro
archium Testbild (Ausschnitt), Repro mit Farbrekonstruktion aus synthetischem IT8-Profil

Ein noch authentischeres Ergebnis bekommt man durch das Zerlegen eines Bildes in seine 3 Farbkanäle. Der anschließende Druck in Graustufen ermöglicht die monochrome Speicherung der Farbinformation. Das hat insbesondere den Vorteil, dass die Alterung der Farben gleichmäßig erfolgt. So, wie beim Farbmikrofilm die einzelnen Farbschichten aufgrund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen unterschiedliche Alterungserscheinungen aufweisen, altern auch Druckfarben unabhängig voneinander. Im Graustufendruck mit schwarzer Farbe lässt sich dieser negative Effekt umgehen.

archium CODECO – Color (De-) Composition aus Mono-Kanal

Wurde im Ausdruck ein IT8-Farbprofil mit eingebettet, lassen sich sich nicht nur die Farben wieder rekonstruieren, es lässt sich bei der Re-Digitalsierung auch die Authentizität in Bezug auf die Originaldatei wiederherstellen:

Rekonstruktion von aus in Graustufen dekomponierten Farbkanälen

beherrscht diesen Prozess nicht nur für RGB-Farbkanäle, sondern auch für den druckspezifischen CMYK-Farbraum.

Langzeitarchivierung von Bildern und Fotos:
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